Die verregnete Zugscheibe übersetzt das Bild in eine Art unendliches Aquarium. Das Tempo des Zuges und die Intensität des Regens
regulieren eigenmächtig meine Sicht. Als würden mir die Regentropfen helfen, ein Gemälde zu malen. Die vermeintliche Trennung durch das Glas,
der unaufhaltbare Zug, ein ewig flüchtiger Moment gestoppt durch den Boten Fotografie. Die Zuglinie zieht sich wie ein Reissverschluss
durch die Schluchten der Melezza. Oft gereist durchs mystische Centovalli, fasziniert von der unberührten Natur,
den abgelegenen und melancholischen Landschaften. Als Passagier und Zuschauer erkennt man plötzlich die Ästhetik im Chaos der Wildnis.